Kalenderblatt Februar 2013

Februar 2013

Wohnhaus Forststraße 2, Hansmann/Don/Funke/Sperling

Am 16.11.1800 heiratete der aus Twiste stammende Zimmermann Georg Dietzel (Dietzell) Anna Martha Sicherling (*1772 in Wabern +1850). Sie war das einzige Kind der Eheleute Johann Heinrich Sicherling aus Schwarzburg und seiner Ehefrau Catharina Elisabetha Löwer aus Wabern.

Georg Dietzel hat die Geburt von sechs Kindern beurkunden lassen. Der Fünftgeborene, Wilhelm Dietzel (*1808 +1859), der spätere Zimmermann und Beiwohner, verehelichte sich am 1837 mit Martha Elisabeth Beck (*1812 +1859). Sie war die Tochter des Wagenknechts, Postboten und Schneidermeisters Johann Christian Balthasar Beck und seiner Ehefrau Anna Catharina geborene Grüber.

Das Ehepaar hatte sieben Kinder. Der Zweitgeborene, Johannes (*1838 +1881), der Ackerknecht, Gänsehirt und Todenbeschauer ging am 13.09.1863 mit Anna Elisabeth Hempeler (*1834 +1899) die Ehe ein. Die Braut war die Tochter des Tagelöhners und Gänsehirten Johannes Hempeler aus Wabern und Catharine Elisabeth, geborene Bubenhagen (geboren in Großenenglis). In den Kirchenbüchern ist die Geburt von fünf Kindern eingetragen. Die Familie wohnte in dem inzwischen abgerissenen Hirtenhaus (Frankfurter Straße 2).

Die Viertgeborene, die Tochter Anna Elisabeth, die später am 20.10.1893 mit dem Arbeiter Johannes Meier aus Harle die Ehe einging, schenkte bereits am 07.10.1886 Heinrich Dietzel (+1968) das Leben. Der spätere Ortsdiener heirate 1911 Anna Elisabeth Lange (*18.02.1883 in Niedermöllrich +1958). Das Ehepaar hatte die Kinder:

1. Anna Martha *1912 +1983
oo 1935
Georg Witzel *1909 +1968
Kinder:
Kurt *1937
Magdalena *1942 +1986

2. Anna Katharina *1914 +2001
oo 1935
Konrad Don *1912 +1944
Kinder:
Georg Heini *1935 oo 1957 E. Horstmann
Elfriede Lina *1940 oo I. 1961 Hans Sperling oo II. 1947 Werner Funke *1924 Chemnitz
Kind:
Werner Heinz Helmut *1949

3. Marie Elisabeth *1917 +1972
oo 1940
Konrad Grüber *1913 in Hebel +1972
Kinder:
Christa *1941
Herbert *1949 +1995

4. Wilhelm Hermann *1919 +1937

5. Magdalene *1920 +2000
oo 1942
Johann Georg Oehling *1919 +1998
Kind:
Irene *1944 +2002
oo 1950
Matthias Lutz *1923
Kinder:
Gisela *1948
Waltraud *1950
Rosemarie *1951
Heinz-Georg *1953

6. Elisabeth *1922 +2002
oo 1944
Werner Andrä *1920 Stadtrohda +1966
Kinder:
Karin *1945
Magdalene *1949

Das Wohnhaus in der Forststraße 2 wurde im Jahre 1843 vermutlich von Hermann Hansmann (*1775 +1844) und seiner Ehefrau Anna Elisabeth geborene Sußmann (*1789 +1854) errichtet. Im Rezeß von 1895 ist ihr Sohn Johannes Hansmann (*1827 +1896) und seine Angetraute Jeannette geborene Eisenbarth (*1821 in Zimmersrode +1905) vermerkt. Durch sie hatte die Familie den Beinamen "Nidden" (abgeleitet von Jeanette). Die Erben des Anwesens, der Straßenmeister Friedrich Wilhelm Bauer und seine Frau Marie Elisabeth geborene Hansmann, verkauften das Gebäude um 1928/1929 an die Mutter von Konrad Don, Frau Katharina Don, geborene Schröder. Da Konrad im Krieg in Lettland gefallen war, ging das Erbe an seine Frau Anna Katharina, die 1947 Werner Funke heiratete, über.

Durch die Bombardierung der Ederseestaumauer am 17.05.1943 und die durch Wabern strömende Flutwelle wurde auch das Anwesen Don in Mitleidenschaft gezogen. Wegen Mangel an Baumaterial konnte die Instandsetzung erst nach 1947 erfolgen. Bei dieser Gelegenheit wurde der bisherige Eingang von der Ziegenhainer Straße in die Forststraße verlegt. Im Jahre 1977 renovierte Elfriede, geb. Don, und ihr Ehemann Hans Sperling das Wohnhaus und brachten es auf den neusten technischen Stand.

Werner Funke kam nach Ende des Krieges in Ochsenfurt in amerikanische Gefangenschaft. Er kehrte nicht in seine Heimatstadt Chemnitz zurück, da er befürchtete von den russischen Besatzern seiner Heimat zum Arbeitsdienst nach Sibirien geschickt zu werden. Er gab daher bei seiner Entlassung aus der Gefangenschaft als Heimatadresse die Anschrift seines Stubenkameraden Otto Wiegand, Ziegenhainer Straße 11, an. Bevor er im Jahr 1948 bei der Bahnmeisterei und danach im Bahnhofsbüro ein Dienstverhältnis einging, arbeitete er bei seinem Freund in der Landwirtschaft.

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