Kalenderblatt März 2009

März 2009

Häuser Österling/Schütz, Frankfurter Straße 23 und 25

In den Kirchenbüchern von Wabern ist der Name Österling/Oesterling erstmals 1785 nachzulesen. In diesem Jahr lässt Johannes Österling (gestorben im Alter von 70 Jahren) eines seiner acht Kinder konfirmieren. Er war mit Anna Katharina, geb. Voelkel (+1806 im Alter von 61 Jahren) verheiratet. Sein Sohn Conrad (*1775 +1825), war seit 1801 mit Catharina Elisabeth Jungermann (*1779 in Felsberg +1855) verheiratet. Sohn Hermann (*1813 +1875), heiratete in zweiter Ehe am 26.12.1844 Maria Hausmann (*26.01.1822 +01.04.1890). Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor. (Siehe auch Kalenderblatt September 2005) Sohn George (*05.08.1851 +1901) von Beruf Schuhmacher und später Handelsmann ging mit Martha Elisabeth Götte (*15.04.1852 in Borken +1919) die Ehe ein. Das Ehepaar hatte die Kinder:

Katharina *01.05.1879 +23.05.1893
Ludwig *06.09.1885 +1955
Maria *28.11.1881 +1904
Katharina (Elise) *12.08.1888 +1956
Elisabeth *05.10.1883 +15.11.1883
Anna *27.05.1890 +1962

Während Anna 1918 Robert Ferdinand Bardenheier (*05.05.1882 in Paris +1951) heiratete, vermählte sich Ludwig, der den Beruf des Handelsmannes ausübte, 1924 mit Frieda Rieder (*1900 in Bad Wildungen +1970). Sie bewohnten beide bis zu ihrem Tode das Haus in der Frankfurter Straße 23. Katharina, genannt Elise, heiratete 1911 den Sergeanten und späteren Bundesbahn-Obersekretär Heinrich Schütz (*03.08.1884 in Ernsthausen +1962). Das Ehepaar erfreute sich an den Kindern:

Elisabeth (Else) *1909 +1940
Ludwig *1919 +1995
Heinrich *1912 +1923
Wilhelm *1923 +1996
Anneliese *1917 +2008

Else heiratete 1932 Karl Amrhein aus Ernsthausen und zog in den Geburtsort ihres Vaters. Heinrich wurde nur 10 Jahre alt und verstarb am Tag der Konfirmation seiner Schwester Else. Anneliese heiratete 1942 den Elektroschweißer Fritz Erdmann (*1914 +1977). Ludwig machte in Homberg sein Abitur, verlor als junger Leutnant im Krieg ein Bein und musste seine Pläne für ein Architekturstudium aufgeben. Er begann eine Ausbildung für den gehobenen Dienst in der Kreis- verwaltung, zog nach Fritzlar und war bis zu seiner Pensionierung als Kreiskämmerer tätig. 1943 heiratete er Ruth Rollweg aus Wiehe.

Wilhelm, als jüngster Sohn, orientierte sich am Beruf des Vaters und absolvierte seine Ausbildung bei der Bahn. Nach über 50 Dienstjahren beendete er seine Tätigkeit als Personalchef am Bahnhof Wabern. Er heiratete 1944 die Nachbarin seiner Schwester Else, Katharina Mess (*1926 in Ernsthausen), und zog mit ihr 1946 nach Wabern. Das Ehepaar Wilhelm und Katharina Schütz erfreute sich der Kinder:

Renate *1945
Werner *1946 +2001

Das Wohnhaus "Frankfurter Straße 23" wurde vermutlich um 1850 errichtet und im Jahre 1886 zum Garten hin erweitert. Martha, die Frau von George Österling, erzählte ihren Enkeln oft, dass sie in jungen Jahren mit der Eisenbahn von Borken nach Kassel auf den Markt fuhr. Dabei war ihr das kleine Haus aufgefallen, das später ihre Heimat werden sollte. Das Wohnhaus "Frankfurter Straße 25" erbaute 1926 Heinrich Schütz. Es wurde das Domizil der Familien Heinrich und Wilhelm Schütz. Heinrich Schütz engagierte sich nach dem Krieg in der jungen Demokratie als Kommunalpolitiker. Er war während der Amtszeiten der Bürgermeister Bockemühl und Horn ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister. In dieser Zeit war er auch Mitbegründer der LPD/FDP im Kreis Fritzlar-Homberg. Auch seine Tochter Anneliese Erdmann engagierte sich ehrenamtlich in der Gemeinde. Sie war für die SPD von 1964 bis 1977 als Gemeindevertreterin tätig.

Schwiegertochter Katharina Schütz war ebenfalls ehrenamtlich in der Gemeindepolitik tätig, gründete 1973 den FDP-Ortsverband und war in der Zeit von 1976 bis 1997 Gemeindevertreterin für die FDP. Seit 1955 war sie stellvertretende und von 1977 bis 2000 Vorsitzende des Landfrauenvereins Wabern, deren Ehrenvorsitzende sie seither ist. Für ihre Verdienste wurde sie in 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Tochter Renate Schütz macht es ihr inzwischen nach. Auch sie ist seit 1993 für die FDP in der Waberner Gemeindevertretung und im Kreistag Schwalm-Eder tätig. Sohn Werner war von 1981 bis zu seinem frühen Tod in 2001 Ortsvorsteher in seinem Wohnort Udenborn.

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