Kalenderblatt April 2007

April 2007

Haus Koch - Bischoff, Forststraße 4

In der Katasterkarte von 1737 ist das Grundstück in der Forststraße noch ein Garten, später im Jahr 1847 war das heutige Haus mit der damaligen Hausnummer 42 7/8 aber schon erbaut. Damit kommt als Erbauer der Ackermann und Gendarm Conrad Koch in Frage. Conrad Koch (*29.01.1778, +13.12.1818), der Sohn des Leinwebers Justus Koch aus Wabern, war mit Anna Elisabeth Engel (*02.09.1785, +05.01.1848), Tochter des Zimmermeisters Wilhelm Engel aus Wabern, seit dem 20.06.1806 verheiratet. Anna Elisabeth heiratete in zweiter Ehe nach dem frühen Tod von Conrad den Ackermann Christian Simon.

Das Haus, sofern es denn von Conrad Koch erbaut wurde, ging an seinen Sohn Heinrich (*03.02.1814, +30.05.1886), dessen Beruf Schneidermeister und später Weichensteller war. Heinrich Koch war mit Anna Elisabeth Freund (* um 1814, +07.10.1881, Tochter des Schneidermeisters Heinrich Freund und dessen Ehefrau Anna Elisabeth Luck) aus Relbehausen verheiratet, die er am 27.06.1838 in Homberg geehelicht hatte.

Ihr Sohn Johannes (*13.06.1848, +23.02.1898) begründete die kurze Küfertradition in diesem Haus. Mit seiner Ehefrau Martha Elisabeth Lohr (*25.11.1853 in Harle, +19.04.1927, Tochter des Tagelöhners Kaspar Lohr und dessen II. Ehefrau Katharina Elisabeth Hansmann) war er am 16.10.1872 in Felsberg die Ehe eingegangen. Ihr kurz darauf geborener Sohn Conrad Heinrich Koch (*24.09.1873, +1936) übte ebenfalls den Beruf des Küfers aus. Am 18.02.1899 heiratete er Catharina Vaupel aus Freudenthal (*04.01.1875 in Freudenthal, +1941, Tochter des Ackermanns Bernhard Vaupel und dessen Ehefrau Gertrude Hund). Ihre Ehe blieb kinderlos.

Nach dem Tod von Heinrich Koch im Jahr 1936 holte Catharina Koch ihre Nichte Elisabeth Bischoff geborene Vogtmann (*1904, +1985) in ihr Haus. Elisabeth Vogtmann war mit Heinrich Bischoff (*1905, +1978) verheiratet und lebte in Kassel. Nach ihrem Einzug im Haus Koch in Wabern pflegte sie Catharina Koch bis zu deren Tod im Jahr 1941 und erbte von ihr das Haus. Das bereits erworbene Baugrundstück in Kassel wurde nach der Erbschaft wieder zurückgegeben.

Wie viele Hausbesitzer in Wabern teilten sie kurz darauf auch das Schicksal der starken Beschädigung ihres Haus durch die Überschwemmung nach der Bombardierung der Ederseestaumauer im Jahr 1943, in deren Folge das Haus unterfangen werden musste. Im Jahr 1972 übernahm der Sohn und heutige Besitzer Lothar Bischoff mit Ehefrau Ingrid geborene Wolf das Anwesen von seinen Eltern. Ab dieser Zeit erfolgten umfangreiche Umbauarbeiten, die zur heutigen Gestalt des Hauses führten. Dennoch ist bei genauer Betrachtung noch heute die typische Unterteilung des ehemaligen parallel zur Straße erbauten Handwerkerhauses in einen linken Wohnbereich und rechten Wirtschafts- und Scheunenteil zu erkennen. Der heutige Hauszugang über einen Vorbau war ursprünglich, wie auf dem Kalenderbild zu erkennen ist, über eine kleine Treppe direkt von der Straße zu erreichen.

Auf dem Bild (vor 1936) sind von links nach rechts zu sehen: Elisabeth Bischoff, Catharina Koch, Heinrich Koch sowie die Gesellen Heinrich Völker und Karl Koch (Hermes).

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