Kalenderblatt Mai 2006

Mai 2006

Wohnhaus Jäger/Ritter, Bahnhofstraße 50

Das Wohn- und Geschäftshaus in der Bahnhofstraße 50 ist für viele Bürger der Gemeinde das Ziel eines Zahnarztbesuches. Das heute verkleidete Fachwerkhaus wurde um 1880 durch den Kaufmann S. Nagel in Gudensberg gekauft. Im Kaufvertrag ist formuliert "welches auf Abbruch angekauft und am Wege zwischen Wabern und dem Bahnhof daselbst aufzurichten beabsichtigt wird". Mit Kaufvertrag vom 18. September 1888 geht es als Haus-Nr. 133 in den Besitz von Bahnarbeiter Heinrich Jäger über. In dem Kaufvertrag heißt es unter anderem: "Käufer tritt in das Pachtverhältnis mit dem Postassistenten Rieß in Wabern und nimmt die Hausmiethe vom 7ten Oktober 1888 ein und lässt den Handelsmann Mantelbaum in Wabern bis zum 7ten Januar 1889 frei wohnen und ist nicht mitverkauft diejenigen erste Gegenstände welche P Mantelbaum eigenthümlich gehören und von demselben auf dem Grundstück gesetzt sind".

In einem Auszug der Gebäudesteuerverwaltung vom 14.10.1908 lautet die Anschrift: "Heinrich Jäger, Rangiermeister, Wabern, Bahnhofstraße 30". Heinrich Jäger (*25.02.1860 +1938) war in zweiter Ehe verheiratet mit Anna Elisabeth, geb. Jäger (*19.09.1860 +1929). Die Eheleute, die aus Uttershausen kamen, hatten fünf Kinder:

Elise *27.12.1889
Maria *15.03.1892
Gertrude *04.03.1894
Valentin *16.01.1896
Anna *1901

Die jüngste Tochter Anna heiratete 1929 August Otto Ritter (*1899 in Elbenberg). Nach dem Tod Heinrich Jägers ging das Wohnhaus in der Bahnhofstraße 50 in den Besitz der Erbengemeinschaft Valentin Jäger, Marie Jäger und Anna Ritter über. In den Folgejahren wurde das Haus vergrößert und umgebaut. In der unteren Wohnetage richtete Valentin Jäger seine Photohandlung, die bis 1966 bestand, ein. Valentin Jäger ist es zu verdanken, dass es zahlreiche Bilder von Wabern aus den Jahren 1920 bis 1960 gibt.

Im Jahre 1946 verlegte Zahnarzt August Otto Ritter seine Praxis in das Haus Jäger. Er hatte sich 1925 als Zahnarzt in Wabern niedergelassen und die Behandlungsräume waren bis dahin in den Nebenräumen des Hotels König von Preußen (nähe Bahnhof) untergebracht. Das Ehepaar Anna und Otto Ritter hatte die Kinder:

Walter *1930
Günter *1932
Herbert *1935
Reinhard *1940

Im Jahre 1968 übernahm Dr. Reinhard Ritter die väterliche Praxis und führte sie gemeinsam mit seiner Ehefrau, Dr. Bärbel Ritter, bis zum Jahr 2003. In diesem Jahr wurde die Praxis verkauft und die Räume an Zahnarzt Peter Bochnia vermietet. Somit bleibt das Haus in der Bahnhofstraße 50 weiterhin das Ziel eines Zahnarztbesuches.

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