Kalenderblatt Februar 2003

Februar 2003

Ehemaliger Hof Hansmann in der Wilhelm-Dilich-Straße 17

Das Anwesen in der Wilhelm-Dilich-Str. Nr. 17 ist wohl einer der ältesten Bauernhöfe im Ortskern von Wabern. Wie viele dieser Höfe, die sich von alters her im Dorfmittelpunkt befinden, war auch der Hof Hansmann in seiner Lage eingeengt und es gab keine Ausdehnungsmöglichkeit. So lag es nahe, dass Georg Hansmann im Jahre 1950 in der Waldecker Straße zu der dort schon bestehenden Scheune ein Haus baute. Der Umzug erfolgte im Frühjahr 1952. So ist nun für den Hof in der Wilhelm-Dilich-Straße der Name Hansmann Vergangenheit. Karl (*1937) und Helmut (*1939) waren die letzten dieses Namens, die dort geboren wurden. Der neue Hof in der Waldecker Straße, der am 13.07.1973 an Sohn Karl und dessen Ehefrau Hildegard, geb. Soose, übergeben wurde, wird nun seit dem 17.08.1998 von Sohn Holger und seiner Ehefrau Carola, geb. Botte, bewirtschaftet. Im Herbst 2001 wurde ein Schweinestall in der Feldflur "obersten Ziegenäckern" in Gemeinschaft von Holger Hansmann und Andreas Otto gebaut und im Sommer 2002 in Betrieb genommen.

Das alte Gehöft in der Wilhelm-Dilich-Straße wurde von Georg Hansmann an die Schaustellerfamilie Vossik verkauft. Vierzig Jahre später im Jahre 1992, Frau Vossik befand sich zu dieser Zeit im Altersheim und ihr Mann war verstorben, wechselte der Hof erneut den Besitzer. Marco Bolte ist nun der neue Eigentümer. Bis 2001 wohnte seine Schwester in dem Haus. Während dieser Zeit wurde eine Wohnung mit eigenem Treppenzugang im oberen Teil des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes eingebaut.

Es wird vermutet, dass in früheren Zeiten in diesem Haus eine Gastwirtschaft betrieben wurde. Die ehemaligen Bewohner dieses Gehöfts, die heute noch leben, Sophie Wickert, geb. Hansmann, und Karl Hansmann können sich erinnern, dass sich in der Wohnstube und im Raum davor Wandschränke mit verschiedenen Fächern befanden. Dies waren vermutlich Teile der alten Raumausstattung eines Schankraumes. Das Hochwasser, das am 17.05.1943 Wabern überflutete, reichte in den ebenerdigen Räumen bis zur Zimmerdecke und beschädigte bzw. zerstörte sämtliche Wohnungseinrichtungen, so auch diese alten Wandschränke. Aber der Hauptgrund zu der Annahme, hier in dem Haus eine Gastwirtschaft zu vermuten, ist der bis heute über Generationen erhaltene Beiname "Wärthans", herkommend von "Wirt", plattdeutsch "Wärt" genannt. Plausibel wird die Vermutung, wenn es noch dazu einen Vorfahren mit Vornamen "Hans" geben würde. Und in der Tat, es gibt ihn! Sogar dreimal in Folge: Der Ururgroßvater von Karl Hansmann trug den Namen Johannes (*1819). Sein Vater hieß auch Johannes (*1783) und dessen Vater wurde Johannes Henrich (*1733) genannt. Von diesen drei Generationen, die in der Zeit von 1733 bis 1873 lebten, hat vermutlich einer die Gastwirtschaft gegründet und wurde "Wärt Hans" genannt.

Folgende Generationen lebten auf dem Hof Hansmann, früher "Haus Nr. 16", danach "Kasseler Str. 21" heute "Wilhelm-Dilich-Str. 17":

Johannes Henrich Hansmann * 21.01.1733 + 16.04.1796
1. Frau: Martha Elisabeth Morsch
2. Frau: Susanne Fennel (oo 20.04.1778)

Johannes Hansmann * 07.06.1783 + 17.05.1848
Eva Rosencranz (oo 08.11.1812), Tochter des Hufschmiedemeisters Conrad Rosencranz

Johannes Hansmann *19.01.1819 +18.10.1873
Anna Martha Ebert *19.04.1826 +1907
Konrad Hansmann *18.03.1846 +1904
Marie Witzel *13.07.1853 +1924
Heinrich Hansmann *01.11.1878 +1964
Katharina Österling *11.05.1879 +1947
Georg Hansmann *1908 +1979
Anna Griesel *1905 +1989

Zurück zur Kalenderseite