Und wieder eine Chronik!

Montag, 20.02.2017

Titelseite Chronik 1200 Jahre Wabern

Die offizielle Geschichtsschreibung unseres Ortes beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im "Codex Eberhardi" des Klosters Fulda (802 bis 817).

Zur Organisation der Feierlichkeiten hat sich Mitte 2012 der Verein "1200 Jahre Wabern e.V." gegründet. Da man sich gleichzeitig einig war, dass die zur 1.175 Jahr-Feier erstellte Chronik des Ortes einer Ergänzung bedarf, konstituierte sich unter Vorsitz des Unterzeichners der Chronikausschuss, dem weiter Horst und Thomas Schattner, Ralf Vonhold und Dr. Helmut Hennighausen angehören. Man traf sich zu vielen Sitzungen um einen Abriss aus der 1.200jährigen Geschichte anhand bekannter Daten und Fakten, Geschichten und Ereignisse einem breiten Leserkreis zugänglich zu machen. Bereits in der ersten Chronik wurde festgestellt, dass eine Dokumentation der Heimatgeschichte immer eine lückenhafte Aufzählung der Geschichte sein muss, sodass die zweite Chronik viel Raum für eine weitere Forschung und die Schließung vorhandener Lücken bot. Das Format der Chronik ist daher als ca. vierhundertseitige Ergänzung dem ersten Buch angepasst.

Neben den Beiträgen, die von den Mitgliedern des Chronikausschusses erstellt wurden, konnten externe Autorinnen und Autoren für wertvolle Beiträge gewonnen werden. So hat Herr Dr. Kneipp, Züschen, die Fundstücke aus der Gemarkung Wabern, die im Fritzlarer Museumskeller "schlummerten", ausgewertet. Er hat festgestellt, dass Wabern - über die eingangs genannte offizielle Geschichtsschreibung hinaus - ein sehr, sehr viel älterer Ort mit einer Siedlungsgeschichte ist, die bis in die Zeit des Neandertalers zurückreicht. Weiter waren als Mitautoren Dr. Kathrin Ellwardt, Siamak Ejlali, Manfred Gunia, Georg Homburg, Günter Jung, Andrea Krüger-Wiegand, Rainer Kumaus, Sigrid Laabs, Bettina Mangold, Rainer Pooch, Ingrid Rittger, Roland Schippany, Armin Schmidt, Claus Steinmetz sowie Alexandra Vogt-Schulz tätig.

Die Gliederung der Chronik orientiert sich an den Anforderungen der analytischen Geschichtswissenschaft, soweit dies von Lokalhistorikern geleistet werden kann. Die Ortshistorie wurde als Gesellschaftsgeschichte begriffen, die ein Gewebe aus Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft darstellt. Einen besonderen Stellenwert nimmt die von Thomas Schattner bearbeitete Zeit des Nationalsozialismus ein, die in der ersten Chronik nur am Rande behandelt wurde. Selbstverständlich bilden auch die letzten 25 Jahre, die Zeit nach dem letzten Jubiläum 1992, ein wichtiges Element des Buches.

Die reichhaltige Bebilderung - besonders aus dem Archiv des Geschichts- und Kulturkreises Wabern e.V. - ergänzt die Textbeiträge eindrucksvoll, so dass die zweite Chronik nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger Waberns eine interessante Lektüre darstellen wird.

Wolfgang Nelke



Die neue Chronik kann bei den Feierlichkeiten "1200 Jahre Wabern" ab voraussichtlich dem 27. Mai und später im Bürgerbüro der Gemeinde Wabern zum Preis von 25€ bzw. als Kombipaket Chronik I + II für 30€ erworben werden.

Inhalt:

Grußwort des Bürgermeisters
Einleitung
Zur Geologie Waberns
Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung in der Gemarkung Wabern

Militär und Militarismus in der Gesellschaft Waberns seit dem 17. Jahrhundert

Militär in Wabern von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts anhand der Trauregister der Kirchengemeinde Wabern
Landgraf Friedrich II. und der Soldatenhandel
Der ARD-Dreiteiler "Der Winter, der ein Sommer war" wird in Nordhessen gedreht
1788: Manöver und Denkmal
1792: Die Explosion eines Munitionswagens
1806: Kurfürstliche Manöver in aufregenden Zeiten
1808: Jerome ("König Lustig") - Napoleons Bruder für vier Tage in Wabern
1807ff.: Die Opfer der napoleonischen Feldzüge
1816: Blücher, Napoleons Bezwinger, in Wabern

Militär in Wabern in der nachnapoleonischer Zeit

Zwischen 1821 und 1825: Wabern wird für einige Jahre Garnisonsort
1878: Der deutsche Kaiser Wilhelm I. in Wabern

Militär im 20. Jahrhundert

Herbstmanöver 1909: Die Militärs "spielen" und erproben den Ernstfall
1913: Wabern feiert einhundert Jahre Völkerschlacht bei Leipzig
1923: Einweihung des Kriegerdenkmals vor der evangelischen Kirche
1924: 50 Jahre Kriegerverein Wabern
1925: Militärischer Totenkult in Wabern
Die große NATO-Herbstmanöver in den 1980er Jahren
1998: Das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

Religion in Wabern

Alte Malstätte auf dem Hungerberg oder bei Uttershausen: Der Hünenstein "Auf dem Kreuz"
Die evangelisch-reformierte Pfarrkirche in Wabern
Die Glocken der evangelisch-reformierten Kirche von Wabern
2008: Katholische Kirchengemeinde Wabern - Glocken für St. Wigbert
2009: Fünfzigstes Kirchweihjubiläum der katholischen Kirchengemeinde
2008: Wabern bekommt ein drittes Gotteshaus

Kultur

Die Waberner Greben und Bürgermeister seit dem 18. Jahrhundert
Die Niederhessische Spitzbetzeltracht
Fachwerk - Inschriften - Haussteine in Wabern
Beinamen und Hausnamen im Waberner Ortskern
Der Streit der Waberner Chorvereine - Krieg im Dorf!
1991 bis 2008: Die Harlekinaden im Schlosspark
1998: Waberns erster Weihnachtsmarkt
1963: Wabern baut eine Mehrzweckhalle
1999: Kraut und Rüben-Festival
2003: Wabern hat ein neues Feuerwehrhaus
2007: Landgraf Karls Schloss- und Gartenschau
Störche in Wabern - eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes

Bekannte Persönlichkeiten in oder aus Wabern

Wilhelm Dilich und Landgraf Moritz: Ein schwieriges Arbeitsverhältnis
Hohe Besucher im Ort - "große" Waberner Biografien
1701: Der dänische König Christian VI. zu Besuch
1753: Der Philosoph Voltaire in Wabern
1770: Adolph Freiherr von Knigge besucht Wabern
1774: Dorothea von Schlözer, dass spätere Wunderkind, in Wabern
1779: Von der Kutsche auf das Pferd - Goethe auf der Durchreise
1789: Alexander von Humboldt reist durch Wabern
1802: Das Ehepaar Gondela auf der Durchreise
1907: Die Kaiserin nebst Anhang zu Besuch in Wabern
Julius Kaiser, ein gebürtiger Waberner, der gleichzeitig deutsche Industrie- und Filmgeschichte schrieb
1952: Der "alte Fritz", der Schauspieler Otto Gebühr, in Wabern
1955: Der Waberner Karl Schmidt gab sein Debüt in der Fußballnationalmannschaft
1970 und 1973: Fritz Walter und Luis Trenker "geben sich die Ehre"
1969: Astrid Proll im Waberner Karlshof
1961 und 1972: Willy Brandt auf Wahlkampftour

Wirtschaft in Wabern vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

Landwirtschaft in Wabern im Wandel der Zeit
1852: Die Vollendung der Katastervorbeschreibung des Lager-, Stück- und Steuerbuchs Wabern
Die Auswanderung nach Amerika
Meierei, Domäne, Gutshof
1925: Wabern erhält eine Siedlung
1954: Einsatz des ersten Mähdreschers

Bahn und Post

Der Waberner Bahnhof und die Eisenbahn im Zentrum der Industrialisierung und der Ortsgeschichte während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
1846: Der Bau der Main-Weser-Bahn beginnt
1866: Die Preußen rücken in Wabern ein
1870: Errichtung einer Erfrischungsstation am Waberner Bahnhof für verwundete Soldaten
1904: Chaos aus Obstbrei im Waberner Bahnhof
1910 bis 1912: Die Rüben machten es erforderlich - Wabern bekommt einen neuen Bahnübergang
1914: Der Krieg und der Vaterländische Frauenverein
Der Bahnhof während der amerikanischen Besatzungszeit
Wabern und die Eisenbahn
Die Familie Thielepape und die Post
1912: Die letzte Postkutschenfahrt von Homberg nach Wabern

Zuckerfabrik

Die Waberner Actien-Zuckerfabrik, das Symbol der Industrialisierung am Ort
1880: Die Gründung der Zuckerfabrik
1881: Richtfest der Zuckerfabrik und erste Kampagne
1950: Beratungen über Waberns Zuckerfabrik im Bonner Kabinett

Wirtschaft seit den 1950er Jahren

Zur Geschichte von Waberns Molkerei
Gewerbe in Wabern
1955: "Selbstbedienung" beim Einkaufen war das Thema Nummer eins in Wabern
1956: Die ersten italienischen Gastarbeiter kommen nach Nordhessen
1972: Das Zeitalter der Supermärkte beginnt
1974: Eine Ölraffinerie wird im Waberner Becken geplant
Sand, Kies, Müll ...

Wabern in nationalsozialistischer Zeit - Grundlegende Aspekte zur Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft eines nordhessischen Dorfes unterm Hakenkreuz

1887: Die Antisemiten in Homberg
1930 bis 1934: Die Jahre der Machtübernahme
1930: Wahlkampf in Wabern oder wie eine Landgemeinde der NSDAP unterlag
1931: Bauernkundgebung - Als die "Nazis" durch Wabern marschierten
Sommer 1933: Drei Tage "wildes Konzentrationslager" - Erniedrigung, Demütigung und Folter im Karlshof
1933: Großer Erntedankfestzug
1933: Reichstagswahl und Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund
Die evangelische Kirche während der nationalsozialistischen Herrschaft
Die Zuckerfabrik in den 1930er Jahren
1935 bis 1942: Im NS-Staat
1936: Parade auf der "Platte" - Als Nordhessen den Militärs zu Füßen lag
1936: "Kampf dem Verderb" - Eine Ausstellung im Karlshof
1937: Wieder Vieh- und Krammarkt in Wabern
1938: Die NS-Ideologie in den Köpfen von Waberns Jugendlichen
1938: Spenden bereiten den Krieg vor
27. oder 31. Oktober 1938: Die letzten Juden verlassen Wabern
1939: Der letzte "Graf Zeppelin" über Wabern - eine Epoche geht zu Ende
Franz und Kurt Brandau: Zwei Brüder und Opfer des Zweiten Weltkriegs
Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Wabern, Harle, Hebel und Uttershausen
Das Kriegsgefangenenlager auf dem Gelände der Zuckerfabrik 1940 bis 1945
1941: Endstation "Ghetto Riga" - eine Todesfahrt
1943 bis 1948: Die Jahre des Übergangs
Edertalsperren-Katastrophe am 17. Mai 1943
Spuren eines Lagers der Organisation Todt (OT) in Wabern
1943: Gauleiter Karl Gerland in Wabern
1944: Jagdbomber über Wabern
1945: Wieder Juden bei Bauer Otto in Wabern
Karfreitag 1945: "Die Amis kommen!"
Kindheitserinnerungen: Die erste Puppe von einem Amerikaner
"So war es früher" - Kindheitserinnerungen
1949: Er kam aus der Hölle - Heimkehrer Kurt Bachmann zurück aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft
Heinrich Homburg - Der erste Bürgermeister der Nachkriegszeit
1945ff.: Heimatvertriebene Flüchtlinge in Wabern und Umgebung

Wabern in Gegenwart und Zukunft

Die letzten 25 Jahre
Neues aus Schloss und Park
Flüchtlinge finden in Wabern Aufnahme
Ein Flüchtlingsschicksal
Nachwort

Anhang

Waberner Geschichte in Jahreszahlen
Abbildungsverzeichnis

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