Kalenderblatt Dezember 2012

Dezember 2012

Winterliche Abendstimmung an der Eder

Was uns die Advents- und Weihnachtskerze uns schon immer sagen wollte!

Eine Geschichte zum Nachdenken von Pfarrer Dieter Otto

Nun ist wieder die besondere Zeit im Jahr, in der Ihr mich öfter anzündet. Dann erfreut Ihr euch an meinem Licht und schaut in meine kleine Flamme.

Ich freue mich, wenn ich brenne und leuchte, denn sonst läge ich doch nur nutzlos im Karton, und mein Dasein hätte keinen Sinn. Sinn entwickle ich nur dann, wenn ich leuchte, auch wenn ich weiß, dass ich dann immer kleiner werde und irgendwann nichts mehr von mir da sein wird.

Daher gibt es für mich nur zwei Möglichkeiten: Sinn- und nutzlos im Karton zu liegen oder aber zu leuchten und etwas Licht und Wärme in meine Umwelt zu geben.

Wenn ich angezündet bin, weiß ich, für was ich da bin, denn ich gebe etwas von mir, mich selbst. Das ist schöner als kalt und sinnlos im Karton zu liegen.

Ist es bei Euch Menschen nicht genauso? Entweder Ihr bleibt für Euch alleine, dann wird Euer Leben sinnlos - wie es mir als Kerze im Karton ginge. Oder Ihr gebt Licht und Wärme von Euch, dann gewinnt Euer Leben einen Sinn! Denn Ihr gebt etwas von Euch selbst, was euch lebendig macht: Eure Liebe, Eure Treue, Eure Herzlichkeit, Euer Lachen, Eure Traurigkeit.

Ihr müsst nicht ängstlich sein und darauf achten, dass Ihr bei all dem etwas verliert und dabei immer kürzer werdet – das ist nur äußerlich. Innerlich dagegen werdet Ihr immer heller und zufriedener.

Ich bin nur eine Kerze, das ist nicht viel Licht. Ich allein, das ist ziemlich wenig, aber am Adventskranz oder erst recht am Weihnachtsbaum mit vielen anderen gemeinsam - da wird unser kleines Licht groß, hell und warm. Ist das bei Euch Menschen nicht genauso? Zusammen könnt Ihr viel schaffen, in Familien, Gruppen, Gemeinschaften und im Land. In Eurer Menschenwelt ist es oft ziemlich finster, nicht etwa nur, weil sich das Kalenderjahr dem Ende zuneigt. Nein, viel zu viel ungerechte Gewalt, Unfrieden und Hass, jammern, Sorgen und Klagen herrschen oft unter und zwischen Menschen.

Weihnachten möchte daher, durch die Adventszeit vorbereitet, das Fest der Liebe und Freude für die Menschen sein. Schaut Euch daher mich als Kerze in der Advents- und Weihnachtszeit an, was ich Euch einmal sagen möchte:

Zwar bin ich nur eine relativ kleine Kerze, aber wenn ich leuchte, herrscht die Dunkelheit um mich her nicht mehr. Ein einziges Licht, eine noch so kleine Kerze, besiegt die Dunkelheit immerhin ein wenig. Darum lasst Euch ein wenig Mut und Freude von mir machen. Lasst Euch anstecken von meinem Mut, ein bisschen Licht und Wärme in die Welt zu bringen. Lasst Euch dazu Mut machen von mir , einer kleinen Kerze in der Advents- und Weihnachtszeit.

Das wollte ich Euch Menschen schon lange mal sagen.

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