Wohnhaus Lange / Schneider, Kurfürstenstraße 25 (früher Haus-Nr 84)
Im Waberner Kirchenbuch ist am 21.04.1839 unter der Hofstelle Nr. 84 "Vor der Lindenallee" zum ersten Mal der Name Sußmann nachzulesen. An diesem Tag starb Catharine Elisabeth Sußmann geborene Siebert (*08.01.1788) als Witwe und zweite Frau des Küfermeisters Johann Henrich Sußmann. Johann Henrich (*19.04.1775 +17.02.1830) war der Sohn von Johann Georg (*16.02.1753 +06.02.1813) und Anna Elisabeth Fennel (*21.10.1752 +28.02.1830). Er war in erster Ehe seit dem 30.05.1803 verheiratet mit Martha Elisabeth Ebert (*25.02.1774 +28.08.1827). Mit ihr hatte er die Kinder:
Conrad *1803 +1861
Johann George *1807 +1844
Johannes *1810 +1810
Martha Elisabeth *1811 +1813
Anna Catharina *1813 +1857
Friedrich *1817 +nicht ermittelt
Die zweite Ehe mit Catharina Elisabeth Siebert blieb kinderlos. Sein Sohn Johann George Sußmann (*15.09.1807 +23.09.1844) blieb auf der Hofstelle, einem Fachwerkhaus aus dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts, das wohl früher den Bediensteten des Schlosses als Wohnung diente und in früherer Zeit oft Einquartierungen von Soldaten hatte. Johann George erlernte das Küferhandwerk und heiratete am 17.02.1839 Catharina Elisabeth geborene Löwer (*09.08.1815 +18.09.1882). Sie hatten die Kinder:
Friedrich *1840 +1909
Anna Elisabeth *1841 +1842
Anna Elisabeth *1843 +1876
Nach seinem frühen Tod heiratete seine Witwe Henrich Grüber (*07.01.1796 +26.02.1877). Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
Katharine *1848 +1853
Maria *1850 +1852
Anna Elisabeth *1852 + nicht ermittelt
Anna Elisabeth *1855 +1891
Der Sohn Friedrich Sußmann (*25.03.1840 +1909) erlernte das Schuhmacherhandwerk und kam auf seiner Wanderschaft nach Dresden. Dort lernte er seine erste Ehefrau Maria Auguste Pirkner (*16.11.1846 Wilsdruff +03.06.1891) kennen. Er erwarb den Meisterbrief und eröffnete in Dresden ein Schuhgeschäft. Dort wurden auch die Kinder
Hermann Georg *27.03.1875 +1933 Dresden
Anna *1877 +1925 Großauheim, verheiratete Kronenberger
Martha *17.04.1879 +1964, verheiratete Schlevogt,
geboren.
Durch den Tod der Mutter kam Friedrich mit seiner Familie nach Wabern und arbeitete hierweiter als Schuhmachermeister. Durch einen Unfall wurde er so schwer verletzt, dass ihm beide Hände amputiert werden mussten. Da er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, verdiente er seinen Lebensunterhalt durch den Verkauf von Kurzwaren aus einem Bauchladen. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 13.03.1892 Emilie Bertha Müller (*14.08.1863 +1902). Die Ehe blieb kinderlos. 1909 ehelichte er Wilhelmine Marie Weißbecker, geb. Keller (*25.12.1870 in Brockenheim).
Sein Sohn Hermann Georg Sustmann studierte Tiermedizin und war als Amtstierarzt in Dresden tätig. Er war u.a. für die Tiere im Zirkus Sarrasani zuständig. Seine Tochter Margot heiratete den Ingenieur Eduard Lange, der in Dresden eine Elektromaschinenfabrik hatte.
Frau Lange kam 1964 nach Wabern und wohnte im Haus ihrer Vorfahren in der Kurfürstenstraße 25, das sie von ihrer Tante Martha Schlevogt geerbt hatte.
Margot und Eduard hatten die Töchter Annenmarie (*1937 in Dresden) und Ingeborg (*1942 in Dresden). Annenmarie lernte durch Aufenthalte in Wabern Horst Schneider (*1933 +1995) kennen. Aus ihrer 1957 geschlossenen Ehe gingen die Kinder Petra (*1958) und Andreas (*1961) hervor. Das ursprüngliche Fachwerkhaus in der Kurfürstenstraße wurde im Jahre 1934 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Lediglich ein Eckstein an der linken Hausseite erinnert an das ehemalige Gebäude. In den 30er bis 50er Jahren war das Wohnhaus eine beliebte Anlaufstelle für alle Speiseeisfreunde. Karl Kroneberger, der Sohn von Anna Kronenberger, geb. Sußmann, hatte im Erdgeschoss, linksseitig, einen Laden mit Lebensmitteln und Milchprodukten. Aus dem Fenster heraus verkaufte er die begehrte Schleckerei.
Im Jahre 1972 wurde das Süßmann'sche Anwesen um einen rechtsseitigen Anbau erweitert. Das Mehrfamilienwohnhaus gehört heute Frau Annenmarie Schneider und ihrer Schwester Ingeborg Jansong.