Kalenderblatt Juni 2008

Juni 2008

Fünf Generationen Fröhlich, Bahnhofstraße 42

Im Jahr 1881 machte sich Heinrich Neddermeyer in Wabern als Bauunternehmer selbständig (siehe die Geschichte Firma Neddermeyer, Kalenderblatt März 2007). Das Haus Bahnhofstraße 42 hat er vermutlich in dieser Zeit gekauft. Unterlagen über Vorbesitzer liegen nicht vor. Im Jahr 1930 wurde das Gebäude umgebaut und im Bereich der Scheune ein Neubau errichtet. Das Wohnhaus ist heute im Besitz von Heinz Fröhlich (Sohn von Heinrich und Margarethe Fröhlich).

Zu den ersten großen Bauten von H. Neddermeyer gehörte der Bau der Kantine in der Zuckerfabrik, des Elektrizitätswerks in Fritzlar und Brücken im Bereich des heutigen Edersees.

1912 heiratete die Tochter Margarethe Anna Neddermeyer (*17.03.1884 +1971) den Baumeister Heinrich Fröhlich (*14.04.1884 +1961) aus Gensungen, Sohn von Johannes und Anna Elisabeth Fröhlich geb. Reiße (Gründer der Firma FRÖHLICH BAU AG Felsberg-Gensungen 1895 - 1998).

Nach dem Tod von Heinrich Neddermeyer 1913 übernahm der Schwiegersohn Heinrich Fröhlich die Baufirma. Mit dem ersten Weltkrieg folgte für den Betrieb eine schwere Zeit, da auch Heinrich Fröhlich eingezogen war. Somit lag die Verantwortung für alles, Familie und Betrieb, in den Händen von Margarethe Fröhlich. Nach dem Krieg begann die Stunde Null. Der Betrieb wurde modernisiert. Die Lastkraftwagen ersetzen die Pferdefuhrwerke. Der handbetriebene Lastenbetrieb auf den Baustellen wurde auf motorbetriebene Winden und Aufzüge umgestellt. Im Jahre 1924 wurde die Firma umbenannt in Firma Heinrich Fröhlich. Bedeutende Bauten in der Zeit von Heinrich Fröhlich sind das Kornhaus in Wabern, die Siedlung Reichsheimstätte, Vor den Erlen, und das Kompaniegebäude am Flugplatz Fritzlar. Durch den Zusammenbruch nach dem zweiten Weltkrieg wurde wieder bei null angefangen.

Im Jahr 1949 kam der Sohn, Bauingenieur Otto Fröhlich (*1914 +1989) aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und trat als Geschäftsführer in die Firma ein. Otto Fröhlich heiratete 1950 Vera Oehmichen (*1922 +2002). Drei Kinder wurden geboren:

Werner *1951
Wolfgang *1953
Helga *1954

Die Firma wurde im Jahr 1959 umbenannt in Fröhlich KG. Durchschnittlich wurden 30 - 60 Arbeiter abhängig von Konjunktur und Auftragslage beschäftigt. In der Zeit von Otto Fröhlich wurden folgende Bauten in Wabern ausgeführt: Beteiligung am Neubau der Mehrzweckhalle, Aufstockung der Reiherwaldschule, Neubau der Friedhofshalle, Neubau der Kreissparkasse sowie der Raiffeisenbank, Neubau des Edekamarktes, Bau der Werkstätten im Karlshof in Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Schmidt und Neubau des Stellwerkes.

Im Jahr 1977 wurde der Sohn, Ing.grad. Werner Fröhlich (*1951) als Geschäftsführer in die neu gegründete Otto Fröhlich GmbH übernommen. Herr Werner Fröhlich ist seit 1975 verheiratet mit Gabriela, geb. Damm (*1954). Zwei Töchter wurden geboren:

Sandra *1978
und
Susanne *1981.

Unter der Leitung von Werner Fröhlich entstanden folgende Projekte in Wabern:

Erweiterungen des Edekamarktes, Neubau des Rathauses und des Kindergartens, Umbau der Kläranlage, Umbau und Erweiterung der Zuckerfabrik, Bau von Regenüberlaufbecken in den Ortsteilen Zennern und Niedermöllrich, Pumpwerk Unshausen und Neubau des Feuerwehrgerätehauses.

In der umliegenden Region wurden von der Firma Fröhlich viele Bauvorhaben realisiert. Erwähnenswert sind neben vielen Baumaßnahmen für Privatkunden:

Der Neubau von Kompanie- und Wirtschaftsgebäuden der Bundeswehr, Neubauten im Rahmen der Dokumenta Urbana auf der Dönchekante Kassel, Bau des Überholbahnhofs Körle für die ICE-Neubaustrecke, Neubau des Kurmittelhauses in Reinhardshausen, Altstadtsanierungen in Melsungen, Fritzlar und Homberg, Bau des Kinos in Fritzlar, von Baumärkten in Homberg, Fritzlar und Melsungen, sowie der Großsporthalle Fritzlar und der Polizeistation Homberg.

Ende des Jahres 2003 musste die Baufirma aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Unter dem Firmennamen Werner Fröhlich-Ingenieurbüro für Bauwesen wird die Familientradition der Ingenieure und Meisters gemeinsam mit den beiden Töchtern fortgeführt. Den Grundstein für die sechste Generation legten Sandra Fröhlich und Christian Zehe. 2007 wurde ihre Tochter Sophia Fröhlich geboren.

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