Kalenderblatt Oktober 2003

Oktober 2003

Die Schmiede Eisenberg

Am 19. Oktober 1991 feierte die Firma Eisenberg als einer der ältesten Betriebe in Wabern sein 125-jähriges Bestehen. Der Firmengründer Wilhelm Melchior Eisenberg wurde am 29.09.1841 in Karlshafen geboren (+1921). Nach Abschluss seiner Schulausbildung hatte er das Schlosserhandwerk gelernt und ging während seiner Gesellenzeit auf Wanderschaft. Dabei hatte es ihn auch noch England verschlagen, wo Wilhelm Eisenberg in selbständiger Arbeit Geldschränke herstellte und damit seinen Unterhalt verdiente.

Nach Nordhessen zurückgekehrt, lernte er in Wabern Anna Martha Momberg, geborene Otto (*25.03.1837, +04.12.1899), Tochter des Ackermannes Johannes Otto I und dessen Ehefrau Anna Katharina geborene Feyerabend kennen. Er heiratete die Witwe des Schlossermeisters Heinrich Momberg am 21.11.1866. Das Ehepaar hatte seinen Wohnsitz im Wimmer. Bereits einen Tag nach der bestandenen Meisterprüfung am 19.10.1866 gründete er seinen Handwerksbetrieb. Aus der Ehe ging der Sohn Heinrich Wilhelm (*10.04.1867, +1944) hervor. Der Stammhalter heiratete am 09.06.1895 Martha Elisabeth Witzel (*31.12.1873, +1924), Tochter des Landwirts Heinrich Witzel und seiner Ehefrau Elise, geborene Gröschner. Die dritte Generation begann mit der Geburt ihres Sohnes Wilhelm Eisenberg (*27.06.1897, +1967). Der spätere Schlossermeister ehelichte 1924 Anna Elisabeth Otto (*06.02.1898), Tochter des Gastwirts Johannes Otto und seiner Ehefrau Marie, geborene Otto (Zur Traube). Bereits im Jahre 1908 wurde die Scheune und 1910 - 1914 das Wohnhaus und die Werkstatt gebaut. Zuvor hatte Eisenberg seine Schmiede und seinen Wohnsitz im späteren Hause Göbel, heute Glaserei Maywald (Kurfürstenstraße 27). Im Fritzlarer Dom wurden in diesem Zeitabschnitt wertvolle Kunstschmiedearbeiten ausgeführt. Wilhelm Eisenberg erstellte das Kunstschmiedegitter und Geländer im Aufgang zur heiligen Bekrönung.

Das Ehepaar Eisenberg hatte zwei Kinder: Martha Marie Elli *1926 Wilhelm *1935

Wilhelm (Willi) führte das Familienunternehmen weiter. Er erlernte zuerst das Bau- und Schlosserhandwerk und später den Beruf des Kraftfahrzeug-Mechanikers. Im Jahre 1961 wurde ihm der Meisterbrief überreicht. Der neue Firmenchef erweiterte den Betrieb. Aus der Scheune wurde eine Ausstellungshalle, aus der Bau- und Kunstschlosserei ein Kraftfahrzeug-Reparaturbetrieb mit Verkauf. Der Handel mit Kleinkrafträdern und Motorrädern begann 1955. Willi Eisenberg erkannte die Zeichen der Zeit und verkaufte ab 1968 auch Kleinwagen der Marke NSU, Audi-NSU und später Audi-VW. Seit 1997 ist die Firma Vertragspartner der Firma Citroen. Bereits 1959 hatte Willi Eisenberg seine heutige Ehefrau Toni, geb. Deipenbrock (*1940) aus Hebel geheiratet. Die Fortführung der Firma ist auch in der fünften Generation gesichert. Die beiden Söhne Willi (*1961) und Uwe (*1963) übernahmen im September 1997 das Autohaus. Beide haben den Meistertitel erworben und teilen sich die Verantwortung. Willi Senior kümmert sich weiter um das Zweiradgeschäft. Neben den beiden Söhnen haben Toni und Willi ihre Tochter Silke (*1968) groß gezogen.

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